Диалог на немецком с аудио «Geschichte»

 

Kellermann: Is in Bremerhaben noch wat to sehn, wat all vör hunnert Johren upbuut worrn is?

 

Richter: Jo, de Haben sülvst, de ole Haben un de niege Haben, beide sünd jo noch daar. De ole Haben, dat is hüüt de Museumshaben, wo de schönen Scheep vun dat Schiffahrtsmuseum to sehn sünd. Un de niege Haben, dat is daar, wo wi den Ocean-Park buen willt. Dat liggt jo so schöön. Dat is jo twüschen de Innenstadt un dat Water. Un dat is wunnerschöön för de Touristen un de möögt jümmer gern ‘n paar Scheep sehn. Daar seht se ok ‘n paar ole Scheep. So’n beten süht dat schon ut as in de ole Tiet. Bloots de Hüüs sünd ‘n beten wat grötter.

 

Schülerin: Warum sagt er denn: ‘n beten wat grötter? Heißt das nicht: ‘n beten grötter?

 

Sprecher: Ja, das hätte er auch sagen können. Aber an Stellen wie dieser setzt der Plattdeutsche gern die Kurzfassung von «etwas» dazwischen.

 

Schülerin: Denn bün ick ‘n beten wat neeschierig, wat de Börgermester noch vertellen will ut ole Tieden.

 

Kellermann: Domaals hett dat in Bremerhaben jo ok all Warften geven?

 

Richter: De groten Seilscheep, de wöern hier buut. De Tecklenborg-Warft weer berühmt un de gröttsten un de stoltesten Seilscheep weern daar buut worrn. Aber de Tiet is jo denn bannig gau to Enn gahn. Wenn de Dampers erst maal daar weern, denn hett sick dat wiest, dat se gau un toverlässig so’n Linienverkehr maken köönt, wieldat se nich up den Wind töven mööt. För de Lüüd an Boord vun de Scheep weer dat gaarnich so schöön. De harrn harde Arbeit. Un enige vun de, de Janmaten weern, wöern richtig bannig schurigelt. Un deelwies weern se ok gaarnich ganz freewillig an Boord. De wöern schanghait, as man seggt, de wöern an Boord sleppt.

 

Schülerin: Schurigelt kenne ich ja noch. Aber was haben die noch mit den Matrosen gemacht?

 

Sprecher: Schanghait. Das bedeutet, dass man die Matrosen gewaltsam an Bord geschleppt hat.

 

Schülerin: Schöne Zeiten, die alten Zeiten. Aber dann ist mir noch etwas aufgefallen: Er sagt is gahn und hett boot.

 

Sprecher: Das ist eine Regel, die wir im Hochdeutschen auch kennen: alle Tätigkeiten, die mit einer Bewegung von einem Ort zu einem anderen zu tun haben, werden mit „bün, is, sünd“ gebildet, alle anderen mit «heff, hett, hebbt».

 

Schülerin: Ach ja. Aber in den letzten Sätzen sagte er immer «wöern»: wöern schurigelt, wöern schanghait.

 

Sprecher: Das ist keine besondere Form der Vergangenheit, das ist das Passiv. Nicht die Matrosen haben «schurigelt» und «schanghait», sie wurden «schurigelt» und «schanghait». Andersherum heißt es: De Koptein hett schurigelt un schangheit.

 

Schülerin: Un mi hebbt se to’n Plattsnacken schanghait.

 

Kellermann: Sünd denn domaals ok Dinge passeert, an de een sick hüüt noch erinnern kann?

 

Richter: Jo, daar weer een Katastrophe passeert, de «Thomaskatastrophe». Dat weer een Versekernbedreger, de harr ‘n Ladung upgeven, wo een Höllenmaschien in weer. Un de harr he hooch versekert. Un he harr sick dacht, dat dat erst up See hoochgeiht. Aber bi dat Verladen vun de Ladung is wat ümkippt un de Höllenmaschien is hochgahn, as dat Schipp noch hier in’n Haben weer. Un daar weern över achtig Minschen dootbleven. Se hebbt em ok kregen. He weer hier, in Bremerhaben un wull seker wesen, dat de Ladung afgeiht. Aber nich de Ladung güng af, aber de Minschen weern dootbleven. Aber so is dat. Kriminelle hett ok domaals als geven.

 

Kellermann: Hebbt se em denn domaals inspunnen?

 

Richter: Jo. Hebbt se.

 

©radiobremen

 

продолжить с диалогами продвинутого уровня

 

перейти к диалогам уровня выше среднего

 

перейти к диалогам среднего уровня

 

перейти к диалогам начального уровня